Die Geschichten die sich um diesen verlassenen Eisenbahntunnel ranken, könnten aus einem drittklassigen Horrorroman stammen. Ein furchtbares Unglück soll sich dort ereignet haben, so schlimm, dass bis zum heutigen Tage kaum jemand wagt offen darüber zu sprechen. Die Fakten sind spärlich gestreut und Zeitzeugen scheint es keine mehr zu geben. Das ist die Geschichte wie sie in dieser oder ähnlicher Form erzählt oder inzwischen schon in diversen Internet-Foren weiterverbreitet wird:
Im Krieg soll es in diesem Tunnel ein furchtbares Blutbad gegeben haben. Hundert Menschen oder mehr sollen sich nachts im Tunnel versteckt haben als plötzlich wie aus dem Nichts ein Zug durchgefahren sein soll. Die Wände waren auf 1000 Metern Länge mit Blut verschmiert, von den Leuten war nicht mehr viel übrig. Die Strecke war zu diesem Zeitpunkt angeblich stillgelegt so dass dort gar kein Zug hätte fahren können. Der Zug war mit Beutekunst aus dem besetzten Frankreich beladen, die schnell noch vor den anrückenden Alliierten in Sicherheit gebracht werden sollte. Auch der Verbleib des Zuges mitsamt der Kriegsbeute ist unklar.
Doch damit nicht genug! Es geht noch weiter. Angeblich soll der Tunnel das Tor zur Hölle sein und jeder der ihn durchschreitet landet auf direktem Weg in Luzifers Suppentopf. Sogar ein fiktiver
Augenzeugenbericht soll diese Horrorstory noch untermalen.
Weitere Kommentare spare ich mir besser. Auch wenn an dem Wahrheitsgehalt der obigen Ausführungen erhebliche Zweifel bestehen, so ist es doch eine unterhaltsame Gruselgeschichte die man
nicht allzu ernst nehmen sollte!
Gegen die Geschichte vom Eisenbahnunglück spricht auch, dass der Tunnel bereits im Dezember 1936 auf deutscher Seite zugemauert wurde. Die Eisenbahnbrücke über die Saar bei Mechern wurde kurz darauf gesprengt. Und noch vor Kriegsende wurden dann auch noch die Gleise entfernt. Aber solche Kleinigkeiten konnten einen echten
Geisterzug mit Sicherheit nicht aufhalten.
Tatsächlich gab es einen oder mehrere ungeklärte Todesfälle in dem über 1,4 Kilometer langen Tunnel. Ein Geschäftsmann soll sich dort erhängt haben und ein Wanderer sei auf geheimnisvolle Art und Weise beim Durchqueren des Tunnels verschwunden. Tatsächlich kursiert im Internet ein
Zeitungsartikel, der diese seltsame Geschichte vom Verschwinden des Wanderers zu bestätigen scheint.
Auf der gleichen Strecke befinden sich noch weitere stillgelegte Tunnel. Auch dort kursieren Geschichten um angebliche Unglücke, wie zum Beispiel die um den
«Le Chemin de l'Enfer».