Das Château de Noisy, dessen ursprünglicher Name Château de Miranda lautete, wurde 1866 errichtet und steht seit Anfang der 1990er Jahre leer. Es befindet sich in den belgischen Ardennen in der Nähe des Château de Vêves und ist eines der bekanntesten "Spukschlösser" Europas.
Tief in einem dichten Wald gelegen ist das neogotische Schloss von der Straße aus nicht zu sehen. Einen offiziellen Zufahrtsweg scheint es nicht zu geben - das Schloss befindet sich auf Privatbesitz dessen Betreten verboten ist. Um es zu erreichen muss man sich durch ein parkähnliches Waldgebiet schlagen, bevölkert von unzähligen Fasanen, immer der Gefahr ausgesetzt entdeckt zu werden. Doch dann plötzlich taucht wie aus dem Nichts der beeindruckenden über 50 Meter hohe Uhrenturm, das markante Wahrzeichen von Château Noisy auf.
Die beinahe makellose Fassade des Schlosses sollte nicht darüber hinwegtäuschen, das Château Noisy langsam aber sicher verfällt: Ein Brand hat Teile der oberen Stockwerke zerstört, junge Bäume wachsen auf den Zinnen und Dächern, die Inneneinrichtung wurde gestohlen oder zerstört, Regen und Feuchtigkeit haben die Decken aufweichen lassen und die Scheiben der über 500 Fenster sind zum Großteil zerbrochen.
Wichtige Hinweise
Das Betreten des Inneren ist inzwischen lebensgefährlich geworden und nicht zuletzt wegen des großen Ansturms von Abenteurern aus der ganzen Welt sind die Besitzer sehr wachsam geworden. Spätestens seitdem unbestätigten Gerüchten zufolge ein Fotograf vom großen Uhrenturm stürzte und dabei angeblich zu Tode kam, muss von einem Besuch des Château de Noisy dringend abgeraten werden.
Inzwischen ist es fast unmöglich das Gelände unentdeckt zu betreten, wobei auch die auf dem Areal lebenden Fasane ihren Teil dazu beitragen. Ein wahrscheinlich eigens für dieses Aufgabe abgestellter Förster scheint das Gelände rund um die Uhr im Auge zu haben und führt regelmäßig Kontrollgänge und -fahrten durch. Glück hat, wer mit einem mürrischen Bonjour hinauskomplimentiert wird. Ansonsten kann es schon mal richtigen Ärger geben, so bekommt man erzählt. Von Hunden und Wildschweinfallen ist die Rede. Oder von strenger belgischer Gerichtsbarkeit, die vor allem bei den unliebsamen Deutschen allzu gerne drakonische Strafen verhängt.
Von den Besitzern ist indes keine Erlaubnis zum Betreten des Schlosses zu erwarten. Zu groß ist die Angst vor weiteren tragischen Unglücksfällen. Anderslautende Aussagen haben sich erwartungsgemäß bisher immer als Wunschdenken und heiße Luft herausgestellt.
- Stichworte:
- Château, Schloss, Spukschloss
- Orte:
- Ardennen, Belgien
- Date:
- 01.03.2007
- Letze Änderung:
- 20.02.2009
- Lizenz:
- Alle Rechte vorbehalten.